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Betrunken in Hamadan

20 Nov
Hamadan

Hamadan, der Platz in der Mitte

der Loewe von Hamdan

Eine der Sehenswuerdigkeiten hier ist dieser "Loewe". Ein Glueck das ein Schild dran ist, sonst haette ich mich gewundert warum die hier Robben ein Denkmal setzen.

Hamadan ist eine relativ schoene Stadt auf halben Weg von Tabriz nach Esfahan.  Etwa eine halbe Million Einwohner und die Innenstadt wurde 1929 von einem deutschen Ingenieur neu gestaltet.  So gibts einen zentralen Platz als Zentrum, von dem 6 Strassen sternenfoermig abgehen, und dann kommen noch ein paar groessere Ringstrassen drumrum.  Irgendwie sind die hier alle ganz stolz darauf, dass die Stadt den gleichen Aufbau haette wie Muenchen, weil der gleiche Architekt die Stadt entworfen haette (Karl Frisch).  Ich hab jetzt nicht den Muenchener Stadtplan vor mir, finde auch nicht sonderlich viel Infos im Netz ueber diesen Mann, aber so ein paar leise Zweifel seien mir erlaubt.
Jedenfalls ist die Stadt recht schick, der innerste Kreis wird auch etwas verkehrsreduziert, die Strassen sind relativ sauber und die Leute, wie immer, ausgesprochen nett.

Jedenfalls sitze ich da gestern Abend in so einer Butze und bestelle mir ein Huehnchen und Salat, mit den ueblichen Sprachschwierigkeiten.  Spricht mich ein Mann an der Kasse an, ob ich deutsch koenne, das sprach er naemlich relativ gut.  Yippie, der Rest war dann natuerlich kinderleicht.
Beim bezahlen unterhalten wir uns etwas, ich erzaehle so, mit dem Rad, nachts mit dem Zelt, ziemlich kalt usw.  Sagt der, na da brauchste was zu trinken damit dir warm wird.  Ich sag, klar, aber das ist hier im Iran ja nicht so ganz einfach.  Fragt der, na willste was trinken?

alte Tuer

Diese Steintuer zum Grab Esters, ist etwa 2500 Jahre alt. Damals hat man noch fuer die Ewigkeit gebaut, wie es scheint.

Und dann sind wir mit ner Flasche Wodka und ner Flasche Jever bewaffnet auf eine Aussicht auf den Berg gefahren, haben vorne im Auto gesessen und von oben auf Hamadan runtergeguckt.  Und ich hab mich gefuehlt wie heimlich kiffen oder so.  Daneben waren ein paar Jugendliche, die etwas mindestens ebenso illegales machten, naemlich zu lauter Musik tanzen.   Dazu faehrt man, mit einem oder zwei Autos, ebenfalls auf den Berg auf die Aussicht, macht da die Autoanlage ordentlich laut, spielt irgendwelche kurdischen Songs und dann stehen da so etwa 10 Jungs und tanzen da so vor sich hin.   Und hoffen das die Polizei nicht kommt.  Auch ich war angewiesen, sobald die Bullen kommen, das Glas mit dem Wodka schnell wegzuwerfen.  Ist aber nichts passiert.  Sehr lustig, ich fuehlte mich wie schon halb im Widerstand.  Und betrunken war ich bald auch.  Irgendwie sind wir auch heile wieder runter in die Stadt gekommen, war ne sehr runde Geschichte.

Die Jungs fuer den Nachmittag

Die Jungs fuer den Nachmittag

Auch den ganzen Tag bin ich schon mit 3 Jungs rumgelaufen und da muss ich sagen, ist mir die Gastfreundschaft am Ende richtig auf den Wecker gegangen.  Ich meine die haben sich wirklich ruehrend um mich gekuemmert, mir selbst den Eintritt in ein Museum ausgegeben und mich den ganzen Tag begleitet, aber irgendwann ist auch mal gut und ich hab so Boecke meine eigenen Wege zu gehen, zu essen wenn ich Hunger habe usw.  War am Ende ein echtes Problem, wenn wir essen gegangen waeren dann haetten sie sich wohl genoetigt gefuehlt, mir das auszugeben.  Obwohl das ja ueberhaupt nicht noetig waere, ich kann meinen Mampf ja selber bezahlen bzw. wuerde auch gern mal was zurueck geben und die fuer den netten Nachmittag einladen.  Stattdessen, obwohl ich ein paarmal klar gesagt habe, dass ich Hunger habe, haben wir dann jede Essensgelegenheit gemieden nur damit sie nicht in die Verlegenheit kommen mir was ausgeben zu muessen, was sie sich eigentlich gar nicht leisten koennen.  Verrueckt.

die Jungs von der Hoehle

die Jungs von der Hoehle

Zwei Tage vorher war ich noch in so einer Hoehle.  Das Ding war ganz nett, so mit Stalagmiten und -titen und gar wundersamen Formationen, ihr kennt das sicher.  Mit dabei eine Gruppe junger Maenner, der Anlass war wohl die Hochzeit eines Freundes.  Mitten in der Hoehle fingen die dann zu Musik aus dem Handy an zu tanzen, siehe Video.  Der Witz aber war, das die Musik aus dem Handy von einem Video kam. Und darauf zu sehen – zwei Ladys die in Unterwaesche tanzen!  Und dann kam eines zum anderen, jeder zeigte so seine heissen Filmchen auf dem Handy, von einer powackelnden arabischen Schoenheit ueber tanzende Frauen mit offenen Haaren auf einer Party bis eben hin zu so Unterwaeschekram.

Tanz in der Hoehle from Michael Lottes on Vimeo.

Stalagmit

Stalagmit - ganz klar, ne verbrannte Palme.

Der Lkw-Fahrer, den ich getroffen habe, hatte auch ein Bild namens „black woman“ auf seinem Handy, leider hab ich das Bild selbst dazu nicht gesehen.  Beim Typen gestern Abend war es eine ganze Bilderserie einer Frau die sich beim saubermachen langsam auszieht und sich dann in sehr einsichtigen Posen auf dem Teppich waelzt.
Und diese Bilder und Filme werden easy per Bluetooth von einem Handy zum anderen getauscht, ich koennte wetten jeder Mann hier, der noch seine 5 Sinne irgendwie beieinander hat, hat eine kleine Sammlung diversen Bildmaterials.  Was bleibt auch uebrig angesichts verhuellter Frauen tagein tagaus, irgendwie muessen die Traeume und Triebe ja raus.  Und so wird eben getanzt und getrunken und werden Pornos light geguckt wie ueberall auf der Welt.  Man muss nur einen Weg finden das moeglichst unerkannt zu tun und heimlich.
Die Flasche Wodka, es war allerbester Absolut, kostet etwa knapp 40 Euro, dafuer das der Stoff ja irgendwie ueber die Grenze geschmuggelt werden muss, ist es eigentlich auch nicht sehr teuer.  Was die Jungs mir als Preis fuer eine Frau genannt haben, laesst den Iran wie ein Paradies erscheinen.  Aber das lass ich mal lieber, weil erstens schaut der liebe Gott hier im Iran doppelt genau zu und zweitens bin ich mir meiner stinkenden Socken nach ein paar Tagen radfahren durchaus bewusst.  Aber hey, Moslem hin, Moslem her, aber so ganz spassfrei lebt man auch hier nicht.

Mickey Mouse

Mickey Mouse kann auch persisch

kleine Strasse

kleine Strasse - ist nicht viel los, weil es ist Freitag

betender Mann

beten kann man ueberall

Wohngegend

so wohnt man hier

lecker Fruchtsaefte

lecker Fruchtsaefte, Softeis gibts natuerlich auch - ein Paradies nach vielen Tagen auf der Landstrasse

Armeewerbung

Kommt zur Armee, so ein Bauchschuss ist ne feine Sache und abgefetzte Beine sind total lustig.

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ich werd dann mal global

15 Nov

Es war einmal der Schah, der hatte 5 Kinder, aber das tut hier nichts zur Sache.  Jedenfalls, der Schah, das war der Koenig von Persien, bis sie ihn 1979 nach einer Revolution im Land davon gejagt hatten.  Die haben ihn deswegen gestuerzt, weil er de facto eine Marionette der Amis gewesen ist und die Perser wollten lieber unabhaengig und ohne irgendwelche Kolonialherren sein.  Das ist ne feine Sache, nur leider hatten sie das Pech, dass sie dem falschen Typen hinterher gelaufen sind und dann war der Spass nur ein sehr kurzer.

Weil der Schah so sehr Pro-Ami war, hatten uebrigens auch deutsche Studenten gegen ihn demonstriert, wobei bei einer solchen Demo 1967 Benno Ohnesorg von der Polizei ermordet worde, worauf dann die ganze RAF Geschichte begann.  Aber auch das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls erinnert der Freiheitskampf der Iraner mich ein bischen an den der Vietnamesen.  Nur das die Vietnamesen, weil sich mit Buddhismus eben keiner hinter den Granatwerfer locken laesst, den Kommunismus als grosse einigende Idee hatten und die Iraner eben den Islam.  Im uebrigen ist das eines der groessten Missverstaendnisse der Geschichte, waehrend die Vietnamesen dachten fuer ihre nationale Unabhaengigkeit zu kaempfen, dachten die Amis sie wuerden den Kommunismus bekaempfen.  Haetten die damals beide mal Klartext geredet, dann waere Vietnam heute wohl noch viel ueberbevoelkerter als es eh schon ist.  Und wir wuessten gar nicht bei wem wir unser Gemuese kaufen sollten.

Jedenfalls waren die Amis dann natuerlich ein bischen pissig, weil sie da so mir nicht dir nichts aus dem Iran rausgeflogen sind.  Und haben daraufhin Saddam Hussein im Irak ordentlich aufgeruestet und unterstuetzt beim Krieg gegen den Iran.  Hat aber nichts genuetzt, ausser das hinterher von jeder Seite 1 Million Leute tot waren, war nach 8 Jahren Krieg alles wieder wie vorher.  Herr Hussein hat sich in der Zeit aber eine ordentliche Machtbasiss im Land aufbauen koennen und dann ein bischen Hoehe gekriegt, Kuwait ueberfallen und dann sind die Amis wieder los und haben dem Typen in zwei aufwendigen Kriegen paralysiert.

Nicht viel anders ist das auch in Afghanistan gelaufen, da haben die Amis die Taliban unterstuetzt, damit die den Russen ordentlich eins drauf geben.  Als das erledigt war, haben sie die Geister die sie da riefen aber nicht mehr in den Griff gekriegt, weswegen die Amis jetzt auch dort mit zigzehntausenden Soldaten stehen, ohne Aussicht auf Besserung.  Manchmal fragt man sich echt ob die nur Stroh oder auch noch Scheisse in ihrem Hirn haben.

Warum erzaehle ich das?  Der Iran steht hier da als der boese Schurkenstaat.  Die haben hier auch eindeutig den Knall nicht gehoert, und im 20. Jahrhundert Gesetze eingefuehrt, die sich 1:1 darauf berufen, was so ein machtgeiler Typ, der sich Prophet nannte, vor 1400 Jahren mal so von sich gegeben hat.  Das ist nicht besonders schlau, aber eines Tages wird den Mullahs hier ihr Scheiss schon von selber um die Ohren fliegen.  Ich seh das tatsaechlich aehnlich wie in Vietnam oder in China, auch dort stehen die Menschenrechte nicht unbedingt auf Seite 1 in der Tageszeitung.  Und waehrend die Typen hier ihre Frauen in grosse schwarze Saecke stecken, werden da auch immer noch massenweise Leute in den Knast gesteckt weil sie eine eigene Meinung haben.  Aber erzaehle mir doch keiner es gaenge den Amis um irgendwelche Menschenrechte, nie im Leben ist das der Grund warum die auch nur einen Finger kruemmen wuerden.

Nun mag man von Atomkraft halten was man will und ich will den Gedanken hier mal ganz unabhaengig von der linksbuerglich-oekologischen Warte betrachten, nach der Atomkraft sowieso und generell abgeschafft gehoert.  Aber warum sollte ein modernes Land, wie es der Iran nun mal ist, denn bitte sehr nicht die Freiheit besitzen sich so ein paar Eier in die Botanik zu stellen?  Selbst Armenien hat ein solches Kraftwerk und wenn ich mir deren Beziehungen zur Tuerkei und insbesondere zu Aserbaidschan so ansehe, dann waere da nicht unbedingt das erste Land, dem ich ein paar Brennstaebe an die Haustuere liefere.

Nun machts dieser Ahmadinedschad auch nicht unbedingt besser, wenn er sich hinstellt und Israel ausradieren moechte oder wenn er den Holocaust leugnet.  So macht mich sich natuerlich keine Freunde im Westen und wenn er einen IQ groesser als 60 haette, dann wuerde er das mal besser bleiben lassen.  Weil abgesehen von dieser Rhetorik zeigt sich der Iran in den letzten Jahren eigentlich als ziemlich friedlich. Ok, die unterstuetzen wohl die Hisbollah im Libanon damit die hin und wieder ne Rakete nach Israel werfen koennen, aber die Amis haben in Mittelamerika genausowenig eine weisse Weste, ich sag nur die Contras in Nicaragua oder die Renamo in Mosambik.

Im Uebrigen, die einzigen bisher abgeworfenen Atombomben kamen von den USA und 1962 war es bei der Kubakrise nur ganz ganz knapp davor, dass die noch so ein Teil gezuendet haetten.  Das sind also jetzt auch nicht unbedingt die Jungs, denen mein vollstes Vertrauen gebuehrt.

Aber, irgendwie ist in den letzten Jahren in allen Koepfen so ein islamisches Bedrohungsszenario gewachsen, wobei ein nicht geringer Teil der Gruende dafuer von den Amis durchaus hausgemacht sind.  Was muessen die auch in jedem Topf, der auf der Welt gekocht wird, mit umruehren.

Mein Verdacht ist eher, da ja ein aeusserer Feind die Mannen im eigenen Land fein beisammen haelt, dass nach dem kalten Krieg und dem Wegfallen des bis dahin boesen Ostblockes irgendein neuer, moeglichst globaler Feind gefunden werden musste.  Und da wurde ueber die Jahre nach 1990 mehr und mehr die uralte christlich-islamische Feindschaft wieder ausgebuddelt, die eigentlich irgendwann nach den Kreuzzuegen durchaus als einigermassen beendet betrachtet werden konnte.

Wer sich die Muehe machen moechte lese mal wieder „1984“ von George Orwell, wie da ein irgendwie nicht fassbarer, imaginaerer Feind den Einwohnern da in den taeglichen 5-Hassminuten vorgefuehrt wird.  Das Bild passt so 100%ig auf das von Osama Bin Laden, dass mir schlecht wird bei dem Gedanken wie simpel der ganze Laden eigentlich funktioniert.

Deswegen, Leute, und jetzt werde ich ein bischen kaempferisch, ist auch leicht hier aus der Deckung zum Aufstand zu rufen.  Aber der Feind steht immer noch im eigenen Land.  Raeumen wir doch erstmal unseren Muellhaufen auf und wenn wir unsere eigenen Probleme in den Griff gekriegt haben, dann kommen die anderen von ganz alleine wenn unsere Welt sich als die viel bessere herausstellen sollte.

Venceremos.

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unterwegs

15 Nov

Und es gibt doch einen Fahrradgott! Und zwar lebt der hier im Iran, aber erst irgendwo nach Miandoab (Wahrscheinlich heisst der Alah, aber das wissen die Perser wohl besser als ich). Der wollte mich nur mal testen und hat mir vorher noch 170km Autobahn aufgegeben.  Dann war er aber von meiner Durchhaltekraft so sehr begeistert, auf einmal gibt es eine einigermassen ruhige Strasse, schoen ueber Berge und durch Taeler. Die Sonne scheint tagsueber und es ist so warm, dass ich tatsaechlich schon mal wieder im T-Shirt gefahren bin. Ueberhaupt habe ich seit knapp 2 Wochen keine Wolke mehr gesehen, wunderbar.

Eisen Feustel im Iran

Der oertliche Eisen-Feustel in irgendeinem Dorf. Ich wollte nur nach etwas Wasser fragen, gabs gleich Tee. Keiner hat ein Wort vom anderen verstanden, also hat jeder irgendwas einfach vor sich hin geredet.

Ansonsten hab ich das unbestimmte Gefuehl, dass die wohl den Tag meiner Einreise zum nationalen Feiertag erklaert haben muessen, anders kann ich mir die andauernd freundlich hupenden und winkenden Leute an und auf der Strasse nicht erklaeren. Ich ueberlege schon, wie ich mir am besten so einen mechanischen Winkearm irgendwo dranbaue, damit ich nicht staendig die Haende vom Lenker nehmen muss.

Oder die sehen in mir den nun wirklich letzten Propheten oder den 12. Imam der nun nach jahrhundertelanger Verborgenheit zurueck gekommen ist. Deswegen krieg ich auch die ganzen Telefonnummern oder Visitenkarten, deswegen bittet mich der Tankstellenbesitzer in sein Buero und schenkt mir am Ende den halben Liter Benzin (brauch ich fuer den Kocher), deswegen krieg ich in dem einen Laden das Brot geschenkt und wer anderes gibt mir ne Tuete Rosinen. Die wollen sich alle den leichten Weg ins Paradies erschleichen. Aber nichts da, auch als Prophet bin ich unbestechlich. Da koennt ihr mir noch so sehr eure Namen vom Strassenrand aus zurufen, das ist mir egal. Ins Paradies kommt nur, wer folgende drei Aufgaben erfuellt:

  1. Achtet die Frau.  Auch wenn man es nicht glauben mag, auch die haben manchmal einen eigenen Willen (auch wenn der nicht immer ganz logisch ist).  Dann sind die vielleicht auch ein bischen lustiger drauf und dann machts auch zu Hause mehr Spass.
  2. Erfindet Verkehrsregeln und haltet euch dran!
  3. Lernt englisch, verdammt!
Schilder in arabischer Schrift

Ach ja, nicht alle Schilder sind auch in englisch beschriftet. Was macht man an so einer Stelle? Geradeaus weiter fahren.

Lkw-Fahrer

Der hielt extra mit seinem Laster an. Zum, wer erraet es - Tee trinken.

die Jungs von der Strassenbaustelle

Die Jungs von der Strassenbaustelle luden natuerlich auch zum Tee.

Takht-e Suleyman

Takht-e Suleyman, ein altes Heiligtum und Weltkulturerbe

Uebrigens bin ich hier inzwischen im kurdischen Teil angekommen.  Ist nicht viel anders, ausser dass die Leute hier wahrscheinlich kurdisch reden.  Und die Frauen in den Doerfern haben teilweise bunte Kleider an, das ist mal eine willkommene Abwechslung fuers Auge.  Und einige Frauen stehen auch als Verkaeuferin in den Geschaeften, auch das hatte ich bisher hoechst selten gesehen.
Ueberhaupt ist der Iran ein Vielvoelkerstaat.  Nur etwa 50% der Einwohner sind Perser, alle anderen eben Tuerken, Kurden, Turkmenen, Afghanen usw., die auch alle schoen in ihren Ecken leben und da auch so ihr Ding vor sich hin machen.  Da koennten sich die Jugoslawen mal ne Scheibe von abschneiden.

Als Brot gibts es dieses ganz duenne Fladenbrot, was frisch auch relativ lecker ist.  Nur geht das eben nicht ganz so einfach per Fahrrad, da will man einen kleinen Vorrat dabei haben, weil man nicht genau weiss wann man das naechste kriegt und man auch nicht in jedes Kaff auf der Strecke abbiegen will, rumfragen, warten usw.  Nur leider trocknet dieses Brot schneller, als ein Politiker nach dem naechsten Amoklauf nach haerteren Waffengesetzen schreien kann.  Dann zerbroeselt es quasi unter der Hand.  Passenderweise ist der oertliche Kaese, ein Schafskaese, genauso kruemelig, weswegen man beides zusammen dann eigentlich gut umruehren koennte und damit einen Brot-Schafskaese-Salat herstellen.

Erwaehnte ich, dass es tagsueber schoen warm ist?  Sobald die Sonne abends untergeht wird es schnell sehr kalt und nachts sind es ueblicherweise so um die 0 Grad. Vorgestern waren es schon -3 Grad ueber Nacht.  Da heisst es nur schnell rein in den warmen Schlafsack.  Ich hab mir angewoehnt eine Flasche Wasser mit in den Schlafsack zu nehmen, damit ich frueh auch noch was in akzeptabler Temperatur zu trinken habe bzw. ueberhaupt was zu trinken habe.  Ist dann eben nur das Gegenteil zu einer Waermflasche, eine Kaelteflasche sozusagen.  Frueh wird dann mit zwei Pullis und dicker Jacke an gefruehstueckt, nur die Haende frieren einem dabei ab.  Sobald die Sonne rauskommt wirds aber wieder warm und eine Stunde spaeter ist die Nacht vergessen.

Deswegen beeile ich mich auch suedlich zu kommen, die Felder sind schon alle abgeerntet und umgepfluegt und irgendwie siehts aus als warten alle nur noch auf den Schnee.  Sobald mal Wolken kommen wirds tagsueber auch nicht mehr warm und dann wirds richtig sportlich.  Ich hoffe also so schnell wie moeglich moeglichst viel Land Richtung Sueden (waermer) und Osten (trockener) zu gewinnen.

Ich muss auch noch was berichtigen, es gibt groessere Scheine als den 50.000er, ich hab letztens mal einen 500.000er gesehen.  Ein schoener grosser Schein, den dann wahrscheinlich keiner mehr wechseln kann, das waeren umgerechnet knapp 36 Euro.  Aber auch da braeuchte man noch ne Menge fuer ein Auto.

warmer Sprudel

Ganz in der Naehe war ein kleiner Vulkankegel, nur 75m hoch, da konnte man hochklettern und von oben in den Krater reingucken. Und unten dann dieser warme Sprudel, ideal um sich frueh in der Kaelte mal mit warmen Wasser zu waschen.

Felsen

Das Bild hab ich nur gemacht, weil es mich an etwas erinnert, an dem ich jetzt schon, seit ich unterwegs bin, nicht mehr dran rumgeknabbert habe.

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Tabriz

08 Nov

Tabriz ist fuer mich die erste wirklich groessere Stadt im Iran.  Es gibt nen riesigen wunderschoenen Basar, ne Menge Geschaefte fuer wirklich alles moegliche, ein sehr lebendiges Strassenleben.  Die Bevoelkerung ist mehrheitlich tuerkisch, die Provinz heisst auch Ost-Aserbaidschan.  Das ist nicht sonderlich hilfreich wenn man versucht etwas farsi zu lernen, weil hier reden fast alle tuerkisch.  Die koennen zwar alle auch farsi, aber die allgemeine Umgangssprache ist eben tuerkisch.  Na dufte, aber damit fange ich jetzt nicht auch noch an.  Ist so schon schwer genug die Woerter in persisch auseinander zu halten.  Dafuer gibts aber Ayran ueberall, das ist ne feine Sache.  Aber freundlicherweise sprechen wirklich sehr viele Leute, vor allem die juengeren, ein recht gutes englisch, weswegen es hier ziemlich leicht ist zurecht zu kommen.

Basar Tabriz

auf dem Basar

Das beste am Basar ist, das dieser autofrei ist.  Was nicht heisst, das da nicht auch manchmal Stau waere, etwa wenn zwei dieser Schubkarren irgendwie geparkt sind, ein Dritter versucht die seine da noch durchzuschieben, noch wer mit seinem Motorad durchwill und das alles inmitten einer Menge chaotisch laufender Fussgaenger in einem engem Gang.  Macht aber trotzdem oder gerade deswegen Spass, jedenfalls eine Weile.

Tabriz, Basar, Leute gucken from Michael Lottes on Vimeo.

Spendenbox

Spendenbox - steht hier ueberall rum

Ueberall in der Stadt, etwa alle 50m stehen diese Boxen rum in die man sein Geld reinwerfen kann, was dann irgendwie unter den Armen verteilt wird.  Eines der 5 Dinge die jeder Moslem tun muss, ist ja spenden, und das wird hier eben so staatlich organisiert.

Netterweise essen die Iraner auch gerne aus und das auch alleine.  Das macht es mir natuerlich einfach, weil es ueberall irgendeine Kebabbude, Sandwiches, Pizza, Eisdiele, Saefte, Suessigkeiten aller Art usw. gibt und man nicht doof angesehen wird wenn man mal schnell was essen geht.  Prima.

Tabriz, Strassenszene from Michael Lottes on Vimeo.

Sanaz

Sanaz

Gestern hatte ich eine Begegnung der besonderen Art.  Gehe in so ein Museum und merke, wie mich an der Kasse so eine Kopftuchfrau irgendwie anspricht.  Nun habe ich ueberall gelesen, Frauen und Maenner sind fein getrennt und die reden auch nicht miteinander usw.  Ich denke ich hab mich verhoert, was weiss ich was die gesagt hat, verstanden hab ichs eh nicht.  Geh rein in das Museum, die auch.  Offensichtlich war die genauso begeistert von den alten Scherben und Muenzen wie ich, jedenfalls hatten wir den gleichen Speed da durch die langweiligen Hallen.  Und auf der Treppe spricht die wieder zu mir, in englisch, was mir so einfiele sie zu ignorieren, weil in allen Reisefuehrern stuende Maenner reden nicht mit Frauen?  Die war wirklich etwas aufgebracht und ich mehr als verdutzt. Ich bin sogar rot geworden.
Jedenfalls kamen wir ins reden und sind dann tatsaechlich einen reichlichen Vormittag zusammen rumgezogen.  Die hatte einfach Lust englisch zu ueben und hat sich sehr fuer unser Leben und Kultur usw. interessiert, dafuer hat sie mir ne Menge vom Iran erzaehlt, auch so aus Frauensicht.  Also besonders unterdrueckt wirkte die nicht, sondern ausgesprochen selbstbewusst.  Hat mich gefragt welche Religion ich habe und konnte nicht verstehen, dass ich keine habe, weil wo komm ich denn her – hmmm, von meiner Mutti, na wo kommt die den her, hmmm, von meiner Omi?  Und so weiter, mir war es zu doof dann was mit Darwin zu erklaeren.  Spaeter:  „Und was passiert wenn ich sterbe?“  „Na dann bin ich tot.“  Das fand sie ganz traurig fuer mich.  Hab meine Geschichte so mit Kind und Exfreundin erzaehlt, ist ja eh eher eine doofe Story, da war sie ganz froh im Iran zu leben, da passiert sowas einfach nicht.  Die Tatsache das ich etwa 5 Freundinnen bisher hatte war auch ne Riesennummer und ich glaube nicht das sie haette tauschen wollen.  Dafuer hat ihr Vater ihr verboten mit Computern was zu machen, sprich sie hat auch keine E-Mailadresse.  Aber sie hat schon 2 Buecher mit Kurzgeschichten geschrieben und studiert englisch und will mal eventuell Lehrerin werden und gerne noch mehr Sprachen lernen.   War ein toller Vormittag, mit zusammen durch die Stadt spazieren, im Park rumsitzen und sich einen Granatapfel teilen und mal zusammen in eine Moschee rein (wo wir dann in verschiedene Bereiche mussten).  Nur zum Abschied sich nicht mal die Hand zu geben war fuer mich dann etwas komisch.

Autoteilehaendler

handelt da so mit Autoersatzteilen

Spaeter abends traf ich dann diesen Typen da ganz links im Bild.  Es gibt so einen Platz mit vielen Fahrrad- und Motoradgeschaeften.  Mir fehlt zwar nichts und kaputt ist auch nichts, aber ich wollte aus Neugierde mal so sehen was es hier so gibt (was eine erstaunlich grosse Auswahl und auch viel neumodischer Kram ist, bis hin zu Canondale-Bikes).  Und dieser Typ, hab seinen Namen leider vergessen, betreibt da an diesem Platz ein Geschaeft mit Ersatzteilen fuer amerikanische Autos.  Also besonders scharf kann ein amerikanisches Embargo uebrigens nicht sein, wenns sogar solches Zeugs da zu kaufen gibt.  Jedenfalls sprach der ganz wunderbar und fliessend deutsch, weil er mal 10 Jahre in Deutschland gelebt und studiert hatte.  Sass da bestimmt ne Stunde mit dem rum, wir tranken Tee und es war auch gut, weil er ne Menge Fragen von den Jungs vom Nachbarladen uebersetzen konnte.  Zum Beispiel konnte er mit den Strassennamen in meiner Karte nicht viel anfangen, weil hier nach der Revolution 1979 viele Strassen neu benannt wurden, aber die benutzt hier niemand, also auch nach 30 Jahren nicht, alle kennen nur die alten Strassennamen.

Mit allen anderen Bemerkungen zu Politik und Gesellschaft, zu den Frauen usw. halte ich mich erstmal ein bischen zurueck bis ich etwas mehr Zeit hier verbracht habe.  Aber Facebook geht auf jeden Fall nicht, das ist hart, Youtube geht auch nicht.  Bekannte Pornoseiten auch nicht. Spiegel.de auch nicht. Dafuer kommt diese lustige Seite, wahrscheinlich ein der meistbesuchtesten Webseiten der Welt.  Aber die Leute sind sehr redebeduerftig und sehr offen und es ist leicht sehr verschiedene Meinungen ueber das Land zu erfahren.  Aber wer Lust hat schon ein bischen reinzulesen, es gibt einen sehr schoenen Blog von einem neuseelaendischen Radler, www.bikeben.com, in englisch, der ein paar sehr interessante Gedanken und Erfahrungen zum Thema Iran aufgeschrieben hat.

Rathaus

das ehemalige Rathaus hatte mal ein deutscher Architekt gebaut

Verkaeufer

der verkauft da Mandeln, Nuesse, Rosinen und diversen Suesskram

Baeckerei

Baeckerei, hier wird dieses duenne Brot gebacken

Taxifahrer

Am Anfang dachte ich, wow, hier muessen auch noch die Piloten noch Taxi fahren. Aber das ist die vor kurzem eingefuehrte Uniform fuer Taxifahrer.

Frau mit Sonnenbrille

Yes, Sonnenbrille!

Poster

Nur das man mal ein Bild hat, was sich die Leute hier zu Hause so an die Wand haengen.

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im Iran

07 Nov

Ich schicke es gleich mal voraus, es ist wirklich eine ganze Menge ganz anders als gedacht. Es ist einfach unglaublich wie sehr man seinen Vorurteilen aufsitzen kann. Aber der Reihe nach:

Grenze Iran Armenien

das Grenztal zwischen Iran (links) und Armenien (rechts)

der kanns auch

also der Typ kanns auf jeden Fall auch

Der Grenzuebertritt nach Iran verlief einigermassen problemlos, wenn man davon absieht, dass der armenische Zoll irgendwelche Papiere fuer den Fahrradcomputer sehen wollte (das hatte ich dem aber in 5 Minuten ausgeredet) und dass der iranische Grenzer an meinem Pass nicht erkennen konnte welcher Nationalitaet ich bin, weil offensichtlich konnte der nicht unsere Schrift lesen. Auch das war bald erledigt.
Und so stand ich nun im Iran. Erstmal Geld wechseln, ich dachte 300 Euro reichen erst mal ne Weile. Als ich dann den Berg an Lappen sah die ich dafuer bekam, haette ich mal besser bloss 100 Euro getauscht. Es gab 84 Scheine 50.000er, so viel, dass das alles gar nicht in mein Portemonaie passte und ich erstmal denn Reststapel irgendwo anders verstauen musste. Keine Ahnung wie die hier groessere Dinge wie Computer, Moebel oder gar Autos bezahlen, mit nem Lastwagen? Weil groessere Scheine gibts jedenfalls nicht.

Dafuer gabs gleich eine nette Einfuehrung in iranische Gastfreundschaft. Ich hatte wirklich Knast und bin nur etwa 2km von dem Grenzuebergang weggefahren um mich dann neben die Strasse in die Sonne zu setzen und was zu essen. Dazu muss man wissen, die Strasse geht noch etwa 60km den Grenzfluss entlang, in einem engem Tal, also ich hocke dann keine 20m Luftlinie vom Grenzfluss entfernt und die nehmen das mit der Grenze da noch ernst. Ich sitze also da, dauert es keine 5 Minuten, haelt ein Auto, steigt ein Typ im Anzug aus. Ich denke, scheisse, ein Zivibulle und jetzt gibts Aerger, weil ich hier verdaechtig an der Grenze rumhocke. Aber der Typ ist total nett, erzaehlt was von wegen er waere Touriguide in Tabriz, der naechsten grossen Stadt, ob ich was brauche und gibt mir eine Karte von Tabriz und seine Visitenkarte. Ein bischen schwatzen, alles fein. Dauert nicht lange, da halten die Bullen neben uns. Fragen was wir hier machen, der Typ erklaert irgendwas fuer mich unverstaendliches. Und statt mir jetzt mal ordentlich zu zeigen wo der Polizei-Grenz-Iran-Hammer so haengt, was machen diese Platsche? Die schenken mir 4 Granataepfel und fahren weiter!

Tourist im Iran

Das ist doch mal ne Ansage. Und ich glaube die meinen das tatsaechlich auch so.

Ja hallo, wie soll denn da bitte mein Respekt vor den iranischen Behoerden wachsen, wenn das schon so losgeht? Andererseits ist das vielleicht eine gute Variante, am Ende gewinnen die so wirklich meine Achtung? Ich stell mir schon vor, wie die deutschen Bullen bei der naechsten Maidemo die Antifa ordentlich mit Bonbons zuschuettet, Zuckerwatte austeilt und frisch gepressten Orangensaft verteilt. Die Gesichter im Schwarzen Block will ich sehen, dann eruebrigt sich das Thema Krawalle wahrscheinlich von selbst.

Jedenfalls ist die Grenze wie aus einem Bilderbuch. Die Iraner bauen sich so als Wachstuetzpunkte so kleine Burgen, so richtig mit Zinnen obendrauf und Schiessscharten an den Seiten. Die Armenier bzw. die Aserbaidschaner bevorzugen so hoehere Metallgestelle, auf denen so gruene Haeuschen mit rotem Dach stehen. Und da stehen sie nun rum und beaeugen jeweils tagein tagaus die andere Flussseite. Ist ein Bild wie von einer Modelleisenbahn. Und wie um dieses Bild dann noch perfekt zu machen, faehrt auf der anderen Seite dann tatsaechlich noch ein Zug lang, so mit gruener Rangierlok, einem Gueter- und zwei Personenwagen. Herzallerliebst.

Autobahn

Ja das ist doch des Radfahrers groesste Freude - Autobahn fahren!

Jedenfalls ist das eine echte Grenze. Andere Schrift, andere Sprache, andere Religion, die Zahlen werden anders geschrieben, selbst einen anderen Kalender haben die Iraner, heute ist der 16. 8. 1389.  Auf einmal gibt es super Strassen, aber das ist nicht nur von Vorteil.  Weil es gibt entsprechend viel Verkehr und die letzten 100km bin ich buchstaeblich auf einer Autobahn gefahren, mit zwei Fahrspuren in jede Richtung, Mittelstreifen, Leitplanken und einem endlos rauschenden Verkehr.  Eben genau wie eine deutsche Autobahn.  Das macht so ueberhaupt keinen Spass, das ist todoede und einfach nur frustrierend.  Der Vorteil ist, das es auf einmal auch nicht mehr wirklich steil ist und ich bisher ungeahnte Kilometer und auch Durchschnitte fahre.  Gab aber auch nicht wirklich eine Alternative, das ist eben die ganz normale Verbindungsstrasse zwischen 2 Orten.

Einkaufsstrasse

flanieren auf der Einkaufsstrasse

Insgesamt macht der Iran einen sehr modernen und, haut mich tot, sogar einigermassen westlichen Eindruck.  Es gibt jeden Kram zu kaufen, auch alle moeglichen westlichen Marken, von Marlboro ueber Braun-Rasierer bis hin zu Osram-Gluehbirnen.  Auch VW werden hier montiert.  Manche Typen haben lange Haare, viele Schilder sind in farsi und in englisch beschriftet, auch Strassennamen sind alle nochmal in englisch aufgeschrieben.  Miezekatzen gibts auch einige, das macht eine freundliche Atmosphaere.  Nur Perserkatzen hab ich bisher noch keine gesehen.

Kino in Tabriz

Eingang zu einem Kino

Aber der absolute Oberhammer sind wirklich die Leute.  Alle naselang fragt mich wer wo ich herkomme, ob es mir gut geht, ob ich Hilfe brauche.  Ich hab schon einen Berg von Zetteln mit Telefonnummern.  Erstaunlich viele Leute sprechen, zumindestens hier in Tabriz, einer 1,5 Millionen Stadt, englisch, ich hatte schon eine Menge sehr sehr angenehmer Konversationen.  Wenn man mal nicht weiter weiss braucht man nur 2 Minuten ein bischen verloren in der Gegend rumzustehen, da kommt auf jeden Fall wer und fragt was er fuer einen tun kann.  Das hat auch Nachteile, es ist quasi unmoeglich mal einfach durch irgendeinen Ort durchzufahren, staendig „muss“ man anhalten um mit sich mit irgendwem Supernettes zu unterhalten.  Sogar Radfahrer gibt es einige, auch Fahrradlaeden, Typen mit Lycra-Klamotten und Rennraedern usw.

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Bye Bye Armenien

06 Nov
Herbst in Goris

da wird es ganz deutlich Herbst (in Goris)

Da waren es nochmal knapp 200km durch den Suedzipfel Armeniens, das letzte Stueck Christenheit zwischen Aserbaidschan westlich, Aserbaidschan im Osten und Iran im Sueden.  Dabei war auch der bis dato hoechste Pass und es wurde deutlich Winter.  Temperaturen nachts um die Null Grad, manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger.

Erdrutsch

Ups, ein Erdrutsch

einsame Bergstrasse

grossartig, eine Strasse nur fuer mich

Dabei hatte ich mir dieses eine Kloster irgendwie in den Kopf gesetzt.  Vor 2 Wochen war da mit viel Tralala eine neue Seilbahn eingeweiht worden, die den Weg dahin durch ein tiefes Bergtal abkuerzte, mit Praesidenten zur Eroeffnung usw.  Vielleicht hat man sogar in Deutschland davon gehoert, hier jedenfalls war das ne grosse Aktion.

Nun gibt es eine sehr bequeme asfaltierte Strasse da hin, aber dazu haette ich wieder 10km zurueck fahren muessen und 400 Hoehenmeter hoch, und es gab noch eine andere, „kleinere Strasse“ dahin.  Sicht geht vor Deckung, also den Versuch gemacht.  Und die Strasse gefunden, nur das diese nach kurzer Zeit von einem Erdrutsch komplett zugedeckt war.  Ich hab mich ordentlich geschunden das schwere Bike ueber dieses Geroell zu hieven, auf diese Art und Weise entwickelt man grandiose Geschwindigkeiten von 300m pro Stunde.  Aber am Ende hatte ich es geschafft!  Und die Strasse eine ganze Weile fuer mich alleine, weil da kommt bestimmt kein Auto lang.  Ging zwar steil hoch, aber es war das Paradies fuer einen Nachmittag.

Dafuer gabs oben auch noch mal diese Schaefer, die ihre Herde da die Strasse entlang trieben.  Die haben schon gewusst warum die sich so beeilen, weil etwas spaeter wurde es richtig unangenehmes Wetter, erst starker Regen, dann immer kaelter, am Ende Schneeregen bei knapp ueber 0 Grad.

Schaefer bei Togh, Naehe Tatev, Armenien from Michael Lottes on Vimeo.

bei der Familie

nette Einladung, die Lady, die das Foto gemacht hat, hatte aber wohl zum ersten Mal eine Kamera in der Hand, scharf stellen ging noch nicht so

Vorher gabs in einem sehr netten Dorf aber noch ne Einladung zum Wodka, der ich nicht widerstehen konnte.  Auch ansonsten ne Menge Kram zu essen.  Ich bin dann, trotz Einladung zum bleiben, doch noch weiter gefahren, weil so gut war die Verstaendigung mit meinen bischen russisch nun auch wieder nicht.

Schneeregen

Hui, schoen eiskalter nasser Schneeregen

Tatev Kloster im Nebel

Tatev Kloster im Nebel

Am naechsten Tag fuhr die olle Seilbahn natuerlich nicht.  Auch Wurst, fahr ich eben durch das Tal.  Hat mich einen halben Tag gekostet, auf der einen Seite 600 Hoehenmeter runter, auf der anderen Seite wieder hoch.  Und was gabs dann? Ein Kloster im Nebel, bei so Sichtweiten von vielleicht 20 oder 30 Metern.  Prima.

Dafuer traf ich draussen ganz durchgefroren diese netten Leute, der mich da im Arm haelt ein Englaender, die anderen sind Armenier, die mich spontan zu ihrem Picknick bei 3 Grad an ihrem Auto einluden.

Priester und Wodka

der da als Moench verkleidetet Aufpasser beschwert sich uebrigens gerade weil Wodka trinken vor dem Kloster irgendwie seiner Meinung nach nicht so toll ist

Tatev ohne Nebel

das Tatev Kloster ohne Nebel

Hab dann da gleich in der Naehe gepennt und es hat sich auch gelohnt, am naechsten Tag war dann blauer Himmel und damit gabs dann auch den Blick auf das verdammte Kloster.

kleiner Erdrutsch

kleiner Erdrutsch?

Rad im Schlamm

Rad im Schlamm

Zur allgemeinen Freude gabs dann gleich nochmal einen Erdrutsch.  Ich dachte, fein das es gefroren hat, dann ist das Zeug wenigstens schoen fest und ich komm da easy drueber.  Und genau das ist der Grund warum immer wieder Leute im Winter beim Schlittschuh fahren in die Seen einbrechen, jaja.  Weil soooo gut gefroren war es nun leider auch nicht.

Schuh im Schlamm

na das hat sich doch gelohnt

der Meghri Pass

der Meghri Pass

die Passstrasse

die Passstrasse - ein Wort mit 5 "s"!

der letzte Wodka

das war mein letzter Wodka fuer die naechste Zeit

Zum Abschluss gabs noch einen schoenen Pass.  Von ungefaehr 650m hoch auf ca. 2500m und dann alles wieder runter.  Hat anderthalb Tage gedauert und in der Sonne war es nicht so kalt wie es aussieht.  Im Schatten schon.

Jedenfalls, am zweiten Tag, auf etwa 2100m, stehen da diese Typen am Strassenrand und machen, bei wenigen Grad Plus, auf der Motorhaube ein kleines Picknick.  Und fragen mich natuerlich, nach knapp 1000 gefahrenen Hoehenmetern, ob ich mit ihnen Wodka trinken will.  Ja ist denn der Papst katholisch?  Waehrendessen erklaerten die mir voller Begeisterung die Groesse der Baumaschinen in der Mine unterhalb.  Wie sich rausstellte war das mein letzter Wodka in Armenien und damit mein letzter fuer ne ganze Weile.  Jedenfalls klappten die restlichen 400 Hoehenmeter auch noch.  Runterzu hab ich mir dann ordentlich einen abgefroren, steil schnell runter fahren bei solchen Temperaturen ist viel schlimmer als hochfahren, da zieht einem die Kaelte trotz einiger Schichten direkt auf die Haut.

Zusammenfassend kann ich Armenien als Reiseland nur empfehlen.  Mit dem Fahrrad nur denen, die gerne Berge fahren, ich hab in der ganzen Zeit da nur etwa 65 km ebene Strecke gehabt, das war suedlich Yerevans.  Wasser ist nie ein Problem, in jedem Ort gibt es mindestens einen laufenden Wasserhahn.  Die Leute sind meistens freundlich und interessiert, zelten ist nie ein Problem, man findet relativ einfach einen guten Schlafplatz.  Da das Land ziemlich duenn besiedelt ist, hat man immer wieder auch Zeit fuer sich alleine.  Vielleicht einen Monat eher hinfahren, also eher im September als im Oktober.  Im Sommer ist es sehr heiss, so um die 40 Grad, im Winter in den Bergen ordentlich kalt.
Die Strassen sind so naja, aber dafuer gibts auch nicht endlos viel Verkehr, die groesseren Hauptstrassen sind aber einigermassen ok asfaltiert.

Mein Lieblingsdialog in Armenien:  Fragt mich ein Typ: „Otkuda“, sprich „Woher“, also wo ich herkomme.  Ich natuerlich „Germania“, also „Deutschland“.  Und was antwortet dieser Blitzmerker: „Ah, Hitler kaputt“!  Ich hab mich fast weggeworfen, das alles schoen in russischer Aussprache, das haetten sie 1945 nicht besser hingekriegt.

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Nagorny Karabach

25 Okt
Nagorny Karabach

Die Berge von Nagorny Karabach im Hintergrund

Grenze nach Nagorny Karabach

in dem tiefen Tal dazwischen, etwa 400m tiefer, ist die Grenze

Die ganze Geschichte rings um Nagorny Karabach koennt ihr hier nachlesen.  Jedenfalls handelt es sich um ein derzeit von Armenien besetztes, irgendwie so halbautonomes Gebiet zwischen Armenien und Azerbaidschan, in dem bis heute offiziell Krieg herrscht, wenn auch seit 16 Jahren Waffenstillstand ist.  Alle Armenier die ich getroffen habe, schwaermen von der schoenen Gegend und betrachten das Gebiet als nun zu 100% zu Armenien gehoerig.  Die UNO sieht das etwas anders, aber wenn kuemmert das hier?

Jedenfalls habe ich mir das Visum schon in Yerevan besorgt, was nicht wirklich notwendig ist, man kann sich auch einfach in Stepanakert, der „Hauptstadt“ da, registrieren lassen und alles ist gut.  War aber insofern witzig, als das die Tante in dem Konsulat in Yerevan gelangweilt in einer Illustrierten blaetterte waehrend ich nicht im Zimmer war, die Lady an der Kasse spielte Solitaer an ihrem Computer, also sonderlich gestresst wirkten die alle nicht.  Was nicht bedeutet, dass man nicht doch dreimal ins Zimmer rein und wieder raus muss, zwischendurch Zettel ausfuellen, Pass abgeben usw., alles ganz ganz wichtig.
Die Grenze selber ist ein Witz.  Sitzen da zwei vor einem Bauwagen an einem Tisch unter einem Sonnenschirm am Strassenrand, rauchen ein paar Kippen und kontrollieren so nebenbei die Papiere.  Waehrend die meinen Pass beaeugten, raste einer mit seinem Auto einfach durch, der Typ pfiff zwar ordentlich in seine Pfeife, mehr konnte er aber auch nicht machen.  Auch egal.  Fuer mich gabs diese einfache Option leider nicht, die „Grenzkontrolle“ ist in einem sehr tiefem Bergtal, zu beiden Seiten gehts steil in Serpentinen hoch, keine Chance da schnell wegzufahren.

Stepanakert jedenfalls ist ne ziemlich armenische Stadt, unterscheidet sich aber durch ne Menge Neubauhaeuser, ich schaetze mal die hatten nach dem Krieg da ne Menge Platz fuer neue Gebaeude.  Ansonsten laufen ne Menge Typen in Uniform rum, aber das sollte nicht verwundern im besetzten Gebiet.  Die Armenier begreifen Nagorny Karabach so als nationales Aufbauprogramm, so wird weltweit Geld gesammelt um die Strassen da auszubauen oder auch ansonsten die Infrastruktur zu verbessern.

Agdam

Agdam

Agdam

Agdam

Mein persoenliches Highlight war Agdam.  Eine ehemals 100.000 Leute Grossstadt, also ein ziemlich grosses Ding, was komplett in Truemmern liegt.  Ruinen soweit das Auge reicht, unfasslich.  Also sollte mich nochmal wer mit Ruinen beeindrucken wollen, der muss sich aber schon sehr anstrengen demnaechst.  Problem:  Ein Besuch dieser Stadt ist verstaendlicherweise nicht in der Liste der erlaubten Orte enthalten, klar, solche Bilder will man nicht unbedingt von seinem Land vermitteln.
Ich bin trotzdem hin und bin da ewig mit einem bischen Angst im Nacken gleich verhaftet zu werden durch diese Ruinenfelder gefahren.  Und hab das Stadtzentrum gesucht, es sah aber alles gleich aus, wo soll das denn bitte sein?  Nach bestimmt ner Stunde suchen sah ich dann die zwei Minarette der ehemaligen Moschee, die zwei einzigen Gebaudeteile die aus dem ganzen Steinmeer da noch rausragten.  Leider standen davor ein paar Armeefahrzeuge und auf dem Minarett sah ich jemand stehen.  Mist, ich haette zu gern den Ausblick von da oben gehabt.  Aber der Lonely Planet warnt recht eindringlich davor, da ueberhaupt hinzufahren, gar Fotos zu machen, und alleine schon gar nicht.  Also erstmal abgedreht und Land gewonnen, will ja auch nicht, dass die meine Kamera konfiszieren oder so was.

Wer jetzt in so Vernunftkategorien denkt vergisst aber den Magnetismus der von so zwei einzeln stehenden Minaretten inmitten einer riesigen zerstoerten Stadt ausgeht.  Hat mich schon sehr gewurmt, so nah dran und dann da nicht hoch?  Also zurueck, wie die Katze um den heissen Brei, immer naeher ran.  Mir am Ende ein Herz gefasst, das Rad abgestellt, an den Soldaten vorbei die nur muede freundlich gruessten, den Typen auf dem Minarett von unten gefragt ob es ok ist wenn ich hochkomme, der sagt ok, also hoch.  Steht da ein 18jaehriger Milchbubi in Uniform mit einem Feldstecher und haelt irgendwie Wache.  War ganz freundlich, alles easy und nett.  Hab runtergeguckt, eigentlich sieht man auch nicht viel mehr, eben eine zerstoerte Stadt bis zum Horizont.  Mhmm, hab mich dann bald wieder verdrueckt und bin heile nach Hause gefahren.  Fotos von da oben zu machen hab ich mir dann aber doch nicht getraut.

Kirche Dadivank

200km fuer eine Kirche?

Dass die das mit der Grenze nach Armenien dann doch ernst meinen hab ich etwas spaeter erfahren muessen.  Laut Karte und laut Aussage der Konsulatsfrau in Yerevan gibt es naemlich noch eine zweite Strasse ueber die Grenze, diese sei aber nicht empfohlen usw.  Da es aber doof ist die gleiche Strecke zurueck zu fahren die man schon gekommen ist, dachte ich Versuch macht klug.  Macht er auch, naemlich zwei Doerfer vor der Grenze kommt so ein Dorfhaeuptling zu mir und erklaert mir, dass es da fuer mich nicht weiter geht, telefoniert auch nochmal mit der Polizei, da ist aber nuescht zu machen.  Im letzten Ort kommt der naechste und wirkt sehr sehr erleichtert als ich ihm sage ich muss wohl oder uebel zurueck.  Hab ich mir noch die letzte Kirche da angesehen und bin dann frustriert die 100km nach Stepanakert zurueck geradelt.  Hoi, 200km fuer eine Kirche, da koennt ihr mal sehen wie kulturinteressiert ich bin.

Museum der gefallenen Soldaten

am Ende bleibt ein gerahmtes Foto

kaputter Panzer

Bei Rot bleibe stehn, bei Gruen darfst du gehn, bei Gelb musst du warten, so kannst du sicher starten!

In Stepanakert gibts dann dieses Museum der gefallenen Soldaten.  Da haengen sie nun rum, einfach gerahmt, das letzte Mal in Reih und Glied.  Dazu gibts deren Waffen und ein paar persoenliche Ausruestungsgegenstaende zu sehen.  Am Ende bat mich die Museumstante etwas ins Gaestebuch zu schreiben.  Hab ich auch gemacht, aber sicherheitshalber in deutsch und mit Pseudonym, ich will ja nicht von einem armenisch-patriotischen Lynchmob durch die Strassen gejagt werden.
Jedenfalls, waehrend die anderen Gaestebucheintraege alle so den Ton hatten, wie schlimm, wie furchtbar, die armen Menschen usw., hab ich geschrieben, dass es sich hierbei ja nicht um irgendwelche unschuldigen Leute handelt, sondern um Soldaten im Krieg, die mit ner Knarre in der Hand andere Leute gekillt haben oder killen wollten und dass das eben dazu gehoert wenn man sich auf diesen Job einlaesst.  Und noch dazu wenn man dabei ist von einem Nachbarland Territorium zu erobern.
Ist doch Quatsch da sich da irgendwelche Bauern, Apotheker, Uebersetzer, Verkaeufer oder was die sonst so im normalen Leben sind oder geworden waeren, dass die sich da gegenseitig um die Ecke bringen.  Am Ende ist da keinen geholfen und immer so in Uniform mit schwerem Gewehr durch den Dreck robben ist doch auch nicht der Traum eines kleinen Jungen.  Lasst das sein, die Jungs auf der anderen Seite der Grenze wollen doch auch nur ihre Kuehe auf die Weide bringen.

Aber um auch mal etwas konstruktiv zu sein, kommt hier mein 5-Punkte Plan fuer die Loesung des Nagorny Karabach Konfiktes.  Liebe UNO, bitte zuhoeren:

  1. Das Gebiet gehoert voelkerrechtlich zu Azerbaidschan, also soll es auch dorthin wieder zurueck.  Kann doch dem Typen mit seiner Kuh egal sein, an wen er nun seine Steuern bezahlen muss.
  2. Dafuer brauchts natuerlich ne Garantie, dass die armenische Bevoelkerung in diesem Landteil so leben kann wie sie es gewohnt ist, sprich freie Religion, Sprache usw.  Man muss ja nun nicht in Armenien wohnen um armenisch sprechen zu koennen.  Keine Vertreibungen, keine Rache, keine Progrome als dankeschoen weils das Land zurueck gibt.
  3. Offene Grenzen in alle Richtungen.  Sprich die Armenier koennen easy ihre Verwandten in Armenien besuchen und andersrum, aber auch die Azerbaidschanis koennen sich da ansiedeln wenn sie noch Lust dazu haben.  Offene Grenzen zwischen den Laendern sollten auch wieder sowas wie Handel ermoeglichen, ich glaube da haben beide was davon
  4. Entmilitarisierung.  Keine Soldaten, kein Kriegsgeraet mehr in diesem Gebiet.  Nagorny Karabach wird die Schweiz des Ostens.
  5. Selbstverwaltung der ansaessigen Bevoelkerung, sprich weitestgehende Autonomierechte unabhaengig der Regierungen in Baku oder Yerevan.


So, ist doch ganz einfach.  Haendeschuetteln, Bruderkuss und dann ran ans Werk.  Habt euch wieder lieb.

zerstoerterter azerbaidschanischer Friedhof

zerstoerterter azerbaidschanischer Friedhof

Antifa

Wir sind ueberall!

Reifen flicken

Ich hatte bisher noch keinen Platten. Dafuer hat dieser Typ mit meinem Flickzeug (liegt da auf der Motorhaube) seinen Schlauch fuer den Autoreifen repariert.

Strecke nach Dadivank

So schoen siehts da manchmal aus, war eine grossartige Strecke. Leider mit wieder zurueck fahren muessen.

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in die Berge

19 Okt
grosses und kleiner Ararat

der kleine und der grosse Ararat

der Ararat

weil es so ein schoener Berg ist, hier nochmal der Ararat in Nahaufnahme

Nach nunmehr ueber 2 Wochen zu zweit radfahren musste ich mich erstmal ans alleine sein gewoehnen.  Die ersten zwei Tage brauchte ich um umzuschalten, seitdem gehts deutlich besser.  Hat auch ne Menge Vorteile alleine zu fahren, man faehrt so schnell man gerade will, macht ne Pause wenn man Bock drauf hat usw.  Sind aber ein paar eher einsame Tage gewesen, ausser ein paar Verkaeufern in eher unattraktiven Doerfern gibts da unterwegs nicht viel Leute zu treffen.

Leider liegen die meisten Sights, was ja meistens entweder Kirchen, Kloester oder alte Festungsruinen sind, nicht direkt an der mehr oder weniger einzigen Hauptstrasse die so Richtung Sueden fuehrt.  Sondern man muss immer 10 bis 20 oder mehr Kilometer so eine Art Stichstrasse in die Berge fahren, und da dann natuerlich auch wieder zurueck.  Und das wegen einer Kirche, die wahrscheinlich nicht so viel anders ist, als die anderen Kirchen?  Bisher hab ich mir das immer erspart, aber deswegen gabs auch nicht so wahnsinnig viel zu sehen ausser eben Landschaft und Berge.

Aber grosse Freude gemacht hat mir der Ararat am ersten Tag suedlich Yerevans.  Nachdem der sich ueber eine Woche komplett in Wolken versteckt hatte, war ausgerechnet an dem Tag, an dem ich losfuhr perfekte Sicht, und der Kerl hatte anscheinend in den letzten Tagen eine schicke neue Schneehaube bekommen.  So solls doch sein.

Strasse nach NovarankAnsonsten gibts einfach nur unendlich viele Hoehenmeter, nach dem Pass ist immer auch irgendwie vor dem Pass.  In den Bergen oben ist es durchaus als eher kuehl zu bezeichnen, das kaelteste war bisher morgens 1 Grad im Zelt.  Dafuer gibts hin und wieder doch ne aufmunternde Begegnung, etwa der Bioprofessor aus Yerevan, der netterweise englisch sprach und anhielt, als er mich im Schneckentempo den Berg hochschrauben sah, und mir ein paar leckere Weintrauben schenkte.  Die natuerlich sofort verstoffwechselt wurden.

Ein neues Allzeit-Geschwindigkeits-Maximum hab ich auch: 79,7 km/h!  Bei Rueckenwind, gerader und glatter niegelnagelneuer Strasse und natuerlich steil bergab.  Ich gebe zu, hinterher hab ich mal 2 Sekunden ueber einen Helm nachgedacht.  Und mich geaergert, weil ich die 80 nicht geknackt habe.  Ein paar Tage spaeter traf ich zwei Franzosen die auch per Rad unterwegs sind, und die fuhren, wie ich eben spaeter erst erfuhr, hinter mir, und der Typ hat an der gleichen Stelle, 1 Stunde spaeter, tatsaechlich 80,4 oder so geschafft.

Strasse nach Jermuk

Einen Abstecher hab ich doch gemacht, in ein Nest namens Jermuk, bekannt fuer seine zwei Skiabfahrten und fuer seine Mineralbaeder.  Das wollte ich mir nun doch geben, so ein heisses Bad, das waere genau das Richtige nach den kalten Tagen.  Und so fuhr ich also die 25km und 750 Hoehenmeter ordentlich den Berg hoch, um dann da anzukommen und wofuer?
Der Ort erinnert etwas an Karlovy Vary, jedenfalls muss er zu Sowjetzeiten mal ein wirklich exklusiver Kurort gewesen sein.  Heute stehen da ne Menge grosse Gebaeude leer, es erinnert etwas an den Weissen Hirsch in Dresden.  Und ich also rein in das Sanatorium, alles ganz edel und ganz schnieke.  Eine gelangweilte Aerztin mit laufenden Fernseher und Kreuzwortraetsel auf dem Tisch nahm mir ganz gewichtig den Blutdruck.  Und dann kam ich, von Schwestern in blauen Kitteln geleitet in so ein 2m hoch gefliestes Zimmer und darin stand – eine Badewanne.  Da durfte ich dann 10 Minuten lang mit Sanduhr drinne rumliegen.  Besonders mineralisch hat das Wasser nicht geschmeckt, aber truebe wars, wie seit 2 Wochen nicht gewechselt.  Super, 10 Minuten Badewanne fuer ca. 4 Euro und fuer 4 Stunden bergauf und 50km extra!  Sanatorien sind was fuer Leute, die nicht krank sind und sich trotzdem gern von Aerzten bemutteln lassen.  Und die definitiv zu viel Kohle haben.

Schlammstrasse

Soll ich, oder soll ich nicht? Ich soll nicht!

Ein weiterer Grund fuer dieses Nest war ein in der Karte eingezeichneter „Weg“ ueber die Berge nach Nagorny Karabach, den ich mir ueberlegt hatte zu nehmen.  Nach ewigen Rumfragen und nachdem mir jeder gesagt hatte die Strasse gaebe es gar nicht und gefaehrlich und ueber die Grenze usw. hat mir dann wer den Weg gezeigt.  Und danach hab ich mich entschieden doch die asfaltierte Hauptstrasse zu nehmen, siehe Bild.  Ist eine doofe Entscheidung, aber ich hab weich gemacht und ihr duerft mir die Freundschaft kuendigen.  Aber sich mit dem schweren Rad stundenlang durch den Schlamm wuehlen, ohne Wegmarkierung, bei Regen?  Nee, danke, hatte ich schon, ich weiss, das tut einfach nur weh.

Grabstein fuers Auto

an dieser Stelle kurz vor dem Abhang hat jemand seinem Auto einen Grabstein gesetzt

Was auch gar nicht geht ist in den hiesigen Restaurants essen zu gehen.  Die sind immer eingedeckt als waere Hochzeit und Weihnachten zusammen, so mit verschiedenen Glaesern und verschiedenen Bestecken, Tischdecke, Servietten usw. Und das immer an Tischen wo mindestens 10 Leute sitzen koennen.  Und wenn man sich dann so verstohlen an einen Platz setzt, kommt man sich echt vor wie eine Dampflock in der ICE-Waschanlage.  Wenn dann noch eine fuerchterlich laut uebersteuerte Band fuerchterlich schlechte Musik spielt und dann so Mittfuenfziger enthusiastisch tanzend reinkommen, dann kann man einfach nichts anderes tun als schnellstens zu fluechten.  Dann lieber selber kochen vorm Zelt.

Tokio Hotel ist out

Sieht ganz so aus als waere Tokio Hotel inzwischen langsam out

Immer wieder fragen die Leute wo man so herkommt.  Und sobald sie das Wort „Germania“ hoeren sagen alle Maenner, dass sie schon mal da waren, und dann zaehlen sie die Staedte auf wo sie schon waren: Magdeburg, Quedlinburg etc.
Haeh?  Die halbe in der DDR stationierte sowjetische Armee muss aus Armeniern bestanden haben!  Sagen aber alle: „Deutschland, gute Leute“.  Nur irgendwie erwiedern die Deutschen diese Liebe nicht, im Gegenteil, ich glaub so richtig beliebt waren die sowjetischen Soldaten nicht bei uns.

deutsches Auto

man sieht staendig deutsche Gebrauchtwagen, gerade Kleinbusse und Lieferwagen sind sehr beliebt

Ansonsten gibts ein paar recht lustige Woerter im russischen.  So heissen die oertlichen Minibusse „Marshrutka“. Das kommt von dem aus dem Deutschen uebernommenen Wort „Marschroute“, auf russisch „маршрут“, also „marschrut“.
Oder gestern meinte einer, weil an seinem Auto was kaputt gegangen war, irgendwas von dem „Schlamassel“, was mich echt hat grinsen lassen. 

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Gevorgs Hochzeit

11 Okt

Gevorg ist der Manager des Envoy Hostels, ich kenne ihn seit er mal in Dresden zu dieser Gomio-Hostelkonferenz zu Besuch war.  Seine Hochzeit ist auch der Grund, warum ich nun schon mittlerweile eine ganze Woche hier in Yerevan abhaenge.  Die Hochzeit und die Fete dazu waren nicht besonders gross aufgehaengt, es war auch nicht sonderlich traditionell armenisch, sondern relativ schlicht und einfach gehalten.  War trotzdem interessant und eine gute Feier.

Mario und Lolli

Hui, mein neuer Style. Aus der Rubrik: Erwachsen werden in kleinen Schritten. Lektion 3.

Jedenfalls hab ich mir noch ein paar schwarze Lederschuhe gekauft und das Jacket und der Schlips hat mir der neben mir stehende Italiener geliehen.  Dies ist die absolut einmalige Gelegenheit mich mal mit Schlips zu sehen.  Laut Aussage des Ausborgenden kostet die Krawatte 180 Euro.  Voellig verrueckt fuer einen nutzlosen Fetzen Stoff, aber wenn schon, denn schon.

Das Geschenk

mit viel Liebe verpackt

Mein Geschenk, ein Globus und eine Flasche bester Cognac (Ararat), habe ich versucht so gut wie moeglich zu verpacken.  Was aber gruendlich schief gegangen ist, weil das Papier nicht breit genug war und die Klebestreifen auf dessen glatter Oberflaeche nicht gehalten haben.  Also musste mein schwarzes Gewebeband herhalten.  Die Muehe haette ich mir auch sparen koennen, als ich endlich das Geschenk ueberreichen konnte, ist eh alles auseinander gefallen.

In der Kirche herrschte Hochbetrieb.  Hier wird quasi wie am Fliessband geheiratet, alle halbe Stunde wird eine Hochzeit durchgewunken.  Generell wird hier viel geheiratet, aber der 10.10.10 ist logischerweise besonders gefragt.  Kann man als Typ nicht so einfach vergessen.  (Ich frag mich gerade ob mein Sohn am 2. oder am 3. Maerz Geburtstag hat…)

Fotosession

nach der Kirche ist Fotosession. Die Lady in blau ganz links haettet ihr abends bei der Party tanzen sehen sollen, hui.

Foto mit Hochzeitspaar

diesmal die Variante mit mir und Italiener

mampf

nebenbei gibts Wein und ein paar Kleinigkeiten zu mampfen

Erics Kinder

zum suess finden

Gartenparty

hinterher gabs dann so eine Gartenparty

Hochzeitsfeier

Brautstrauss

die glueckliche Faengerin des Brautstrausses

Party im ClubAbends gings dann weiter in einem Club.  Erst ein bischen rumsitzen, es dauerte aber nicht lange bis auch getanzt wurde.  Los gings mit eher so traditionellem Tanz.  Ich hatte mich da erst ein bischen schuechtern, aber John Barleycorn half mir dann auf die Beine und dann wars eigentlich ganz lustig.

Erik

ein anderer Erik, schon mit amtlichen Schwimmring, Anwalt, aber ein ausgelassener und zugegeben ziemlich guter Taenzer

Jedenfalls aenderte sich die Musik bald zu so was wie Dancehall-Disco maessiges.  Naja, wenigestens kein Paartanz, sonst haette ich am Ende noch mit einer dieser kaukasischen Schoenheiten tanzen muessen.
Dieses Video taugt nur als Hoerbespiel, es ist viel zu dunkel.

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Yerevan

09 Okt
Yerevan

Yerevan

Also wenn ich ueber Yerevan vor ein paar Tagen geschrieben haette, dann haette ich diese Stadt in Grund und Boden geschrieben und Guttenberg um Luftunterstuetzung gebeten und dem irgendwas von einem entfuehrten Tanklaster erzaehlt.  Nerviger kalter Dauerregen, dunkel, grau, aggressiver Verkehr der einen wie ein Huehnchen ueber die ewig breiten Hauptstrassen rennen laesst, riesige Pfuetzen die von den Autos in meterhohen Fontaenen auf die Fusswege gespritzt werden.  Kalt, es macht keinen Spass draussen zu sein, Betonburgen, baeh.

Aber seit zwei Tagen ist die Sonne wieder da, auf einmal ist es nicht mehr spaetherbstlich sondern wieder sommerlich und die Stadt zeigt einen ganz

Yerevan im Regen

Yerevan im Regen - Platz der Republik

besonderen Charme.  An und fuer sich fand ich Tiflis schoener; kleinteiliger, engere Strassen, kleinere Geschaefte, aeltere Haeuser.  Aber Yerevan hat eine Bummel- und Cafe – Kultur wie sonst selten.  Es macht einfach Spass durch die belebten Strassen zu bummeln, die Leute sind freundlich, es gibt ne Menge kleinere Gruenguertel voller Cafes und der bleibende Eindruck ist irgendwie „relaxt“, „entspannt“, „easy going“.  Gerade werden nochmal ueberall Blumen gepflanzt und so Lichterketten aufgehaengt, weil am Sonntag ist Stadtfest, Yerevan wird 2792 Jahre alt.  So steht es jedenfalls auf den ganzen Plakaten.

Da ich ein bischen Zeit habe, hab ich mir auch so ein paar Sights gegeben, so mit Kirchen und grossen und

Trinkbrunnen

Trinkbrunnen

wichtigen Gebaeuden und so.  Ein grosses Ding fuer mich war das Genozid-Museum.  Da werden innerhalb weniger Jahre (1915-1922) von den Tuerken planmaessig 1,5 Millionen Armenier abgeschlachtet und bis heute haelt die Welt dazu die Klappe, weil die Tuerken es nicht drauf haben mal Entschuldigung zu sagen.  Und das ist, glaube ich, das Hauptding was die Armenier so kraenkt.  Da wird einem erstmal klar, welche Bedeutung Willy Brandts Kniefall in Warschau damals fuer die Polen hatte; eine Geste, die mit ein paar Jahrzehnten Abstand nicht viel kostet, aber echt ein grosser Schritt gewesen ist, vor allem fuer die Polen.

Backgammon im Park

Backgammon im Park

glueckliches Hochzeitspaar

glueckliches Hochzeitspaar

Streetart

Streetart - gibts, aber das sind echt Einzelstuecke

Erik und Jirair

Erik und Jirair - Vater und Sohn

Es gab auch ein paar interessante Leute zu treffen.  So ist Eric, einer der Betreiber des Envoy Hostels, eigentlich ein iranischer Armenier, sprich zwar Armenier, aber eben lebt die Familie seit einigen Jahrhunderten im noerdlichen Iran.  Waehrend des Iran-Irak Krieges sind die dann nach Australien gefluechtet, was irgendwie nur ging, weil sie dort Verwandte wohnen hatten.  Eric war damals 15 und es ging darum, dass er nicht von der Armee zum Krieg eingezogen wird, weil dessen Ende nicht abzusehen war.   Seine Mutter hat den Krieg live erlebt und auch von Gasangriffen von irakischer Seite auf die Kurdendoerfer in der Naehe mitgekriegt.  Erics Frau, ebenfalls Armenierin aus dem Iran, aber aus Teheran, gelang es, nach 7jaehrigen Kampf um die richtigen Papiere, nach Australien ausreisen zu koennen.  Und auch sie konnte von den Bombenangriffen auf Teheran berichten.  Heute sind sie hier zu Besuch in Yerevan und haben 3 praechtige Kinder zusammen.  Ich hab bisher noch niemand getroffen der so hautnah von einem Krieg erzaehlen konnte.

Jirair, Erics Vater, lebt heute noch im Iran.  Von ihm habe ich erste Infos ueber den Iran erhalten (und auch gleich seine Adresse).  Jedenfalls, in der Stadt in der sie leben, Umri, 500.000 Einwohner, gibt es 1600 christliche Armenier und auch noch ein paar andere Minderheiten.  Die haben jeweils ihre eigene Kirche und koennen ihre Religion auch relativ ungestoert ausleben.  Auf der Strasse tragen deren Frauen natuerlich Schleier, aber wenn sie unter sich sind, ist das nicht notwendig.  Jirair hat auch ein groesseres Haus mit Garten und macht aus den da wachsenden Trauben auch Wein fuer den Eigengebrauch.  Auch das geht also klar.  Ansonsten koennen Iraner ohne Visum immerhin in die Tuerkei reisen, also so ganz eingesperrt sind sie auch nicht.

David Mittagspause

kleine Mittagspause mit David

Eine andere Nummer war der Suedafrikaner mit dem ich in unserem Homestay ein Zimmer teilte.  Ich hab bisher nur Suedafrikaner getroffen, die immer gejammert haben wie beschissen es bei denen da unten laeuft, und man muesse um sein Leben fuerchten und die Schwarzen machen alles kaputt und das Chaos steht kurz bevor.  So jedenfalls der Tenor den ich von weissen Suedafrikanern bisher ausschliesslich gehoert hatte.  Und da stellt sich dieser Typ, David, hin und erzaehlt, dass eigentlich alles ganz entspannt sei, dass die Wirtschaft sich ganz gut entwickle, die Aussoehnung zwischen schwarz und weiss erfolgreich sei.  Natuerlich gibt es Sicherheitsprobleme, aber das sei in erster Linie eine Frage des falschen Ortes zur falschen Zeit.  Und er meinte, es gaebe recht viele liberale Suedafrikaner die so denken wuerden wie er.  Das hat mich wirklich angenehm ueberrascht.

im Envoy Hostel

Reisefuehrer lesen im Envoy Hostel

Ja, Homestay.  Leider mussten wir das grandiose Envoy Hostel fuer eine vorreservierte tschechische Rentnergruppe verlassen.  Das tolle am Envoy sind in erster Linie die Leute an der Rezi.  Es ist so unglaublich hilfreich wenn jemand fluessig englisch spricht, auf alle moeglichen Fragen eine Antwort weiss, auch mal einen Anruf macht um irgendwas rauszukriegen.  Und freies Internet, Tee und Kaffee, eine Gaestekueche und ein paar nette Traveller – mehr braucht ein gutes Hostel eigentlich nicht.

Jedenfalls bin ich jetzt in diesem „Homestay“ einquartiert.  Und penne tatsaechlich in so einer Neubaubude bei dieser Russenmutti mit grossen Hausschuhen.  Die erste Nacht im Wohnzimmer, weil die Zimmer schon voller Traveller waren, seitdem in einem der Zimmer.  Mutti hat sich derweil eine Matratze in die Kueche gelegt, ihr Sohn wurde zur Schwester ausquartiert. Besonders bemerkenswert fand ich diese „russische“ Armatur im Bad.

in Muttis Wohnzimmer

in Muttis Wohnzimmer

Armatur "Moskau"

"russische" Armatur. Funktioniert, man muss nur wissen welchen Hahn zu drehen. Kalt geht, warm ist der gruene Hebel links unten.

Schaufenster syrische Botschaft

Waehrend die syrische Botschaft in diesem Aushang fuer die Sehenswuerdigkeiten im Land wirbt...

Schaufenster chinesische Botschaft

... zeigen die Chinesen ein paar Meter weiter lieber Staerke.

Bilder im Militaermuseum

in so einem Museum ueber den Krieg in Nagorny Karabach werden vor allem stolze oder tote Helden praesentiert. Etwas ueberrascht hat mich allerdings, dass Bud Spencer mit dabei war

Handschuhe

warme Handschuhe kann man immer gebrauchen

neues Transportmittel

die naechste Tour will ich mit dieser Kiste machen

Mario mit Gaertner

Wenn man mit diesem Typen unterwegs ist, steht man immer neben dem Mittelpunkt. Ciao.

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