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Operation Wüstensturm

15 Dez
Sandduenen

Sandduenen

Irgendwo hinter Esfahan beginnt dann oestlich die Wüste.  Besonderen Spass machten diese Sanddünen, man kann da so hochlaufen und dann runterspringen und lauter so lustige Sachen machen bei denen man hinterher auf jeden Fall ne Menge Sand ueberall kleben hat.  Ein grosser Spass ist es auch, da auf dem Motorrad durch den Sand zu pfluegen.  Ich hatte auch das Vergnuegen, aber nur mit hinten drauf, ich bin noch nie in meinem Leben selber Moped oder Motorrad gefahren.  Ich glaube das ist auch ganz gut so, deswegen bin ich naemlich (wer das mit „h“ schreibt ist uebrigens daemlich) noch am Leben, weil man wird damit, leider auch bei meinem Fahrstil, einfach mal gefaehrlich schnell.  Aber darum musste man sich an dieser Stelle eigentlich nicht sorgen.

Motorrad in den Duenen

man duest da so mit dem Motorrad durch den Sand

Fluss in der Wueste

der Fluss durch die Wueste

Normalerweise ist dieser Fluss so trocken wie deine Freundin wenn du im Bett anfaengst Witze zu erzaehlen.  Aber jetzt im Winter fliesst da Wasser, besonders schoen in diesem Abendlicht und weil das einer der wenigen Tage war, an dem mal ein paar Wolken am Himmel zu sehen waren.  Der Fluss riecht nach Ostsee, und das hat mich schon etwas gewundert.  Hab kurz das Wasser gekostet und kein Wunder warum, das Wasser schmeckte total salzig.
Das ist wirklich einer der Gründe warum es sich lohnt mit dem Fahrrad zu fahren, weil oeffentliche Verkehrsmittel an solche Stellen gibt es nicht und mit dem Auto oder Motorrad faehrt man durch diese Gegend wohl einfach durch.  Mit dem Rad bleibt man da eben mal haengen und dann erlebt man solche schicken Momente.

Strasse durch die Wueste

die Strasse durch die Wueste

Strasse

Strasse

Asfaltsstrasse

gerettet - Asfaltsstrasse

Es gibt auch eine grosse Hauptstrasse durch die Wüste, diese ist aber langweilig und todoede.  Deswegen also auch der Versuch sich da auf kleineren Strassen durchzuschlagen.  Das hat auch soweit gut geklappt und es war wirklich wunderschoen einsam und ruhig, auf einer kleinen Sandstrasse immer Richtung Südosten, mehr oder weniger 100km einfach immer geradeaus.  Das mag oede klingen, aber ich habe dieses Stueck Strecke sehr genossen.  Einsamkeit ist nur furchtbar, wenn man unter vielen Leuten ist.  Wenn man da mitten im Nirgendwo mit sich selbst alleine ist, dann ist es eher das totale Gefühl der Freiheit.  Wunderschoen.  Wer das einmal erlebt hat, der kann nicht mehr zurück in die Dreiraumwohnung mit Frau und zwei Kindern, Kleinwagen und 2 Wochen Rimini in Sommer.  Das geht einfach nicht mehr, das erscheint dann wie ein Gefaengnis.

Nur leider kam am zweiten Tag ein sehr starker Wind auf, der den naechsten Tag noch viel staerker wurde.  Und leider ging die Strasse dann auch für ca. 25km genau gegen den Sturm.  Meine Lieblingsband hat dieses Gefühl mal in jene goldenen sechs Worte gefasst: „Immer mitten in die Fresse rein.“  Da kann man nichts machen ausser das einfach nur ertragen, so wie man Wahlplakate ertragen muss, aber es nervt auch genau so.

Die Realitaet stimmt auch leider nicht unbedingt mit der Karte überein.  Es gibt ausser den eingezeichneten Strassen noch ne ganze Menge andere Wege die immer wieder kreuzen und nie weiss man genau wo man ist und was man nun eigentlich machen soll.  Schilder gibts keine und wenn doch mal, dann in Farsi und zum fragen ist niemand da, die naechsten 100km im Umkreis ist wahrscheinlich kaum eine Menschenseele.  Und sich verfahren koennte aber schnell kritisch werden, weil Mampf und Wasser reichen nur eine bestimmte Weile und irgendwann sollte man schon an einem bestimmten Ort rauskommen, um Nachschub zu organisieren.  Ich bin streckenweise einfach nach Kompass gefahren.  Ui, und was für ein schoenes Gefühl ist es dann endlich wieder auf eine Asfaltstrasse zu stossen, den Asfalt bedeutet Leben!  (So, ihr Strickpullioekos, das wollte ich schon immer mal plausibel machen. Meinungen?)

Zelt

das Zelt in der Wueste

Die letzte Nacht zerrte der Sturm so sehr am Zelt, dass dieses sich so sehr im Wind beugte, dass es dann flach auf mir lag.  Kein besonders schoenes Gefühl, da so mit Platzangst im Schlafsack mit einem Zelt was keine 3 cm überm Kopf sich im Wind biegt.  Die Kenner werden jetzt sagen, nicht richtig abgespannt. Danke, das hab ich jetzt auch gelernt.  Und waehrend ich noch überlege ob ich lieber rausgehe und noch ein paar Schnüre spanne, macht es Wupp und das Zelt hat sich auf der Windseite losgerissen und fliegt mir foermlich um die Ohren.  Was für ein tolles Gefühl, man sitzt dann mitten in der Nacht mitten in der Wüste innerhalb eines Segels und kann das nur mit seinem Koerpergewicht irgendwie am Boden halten.  Dann sich in dem Teil irgendwie anziehen, Stirnlampe auf und dabei flattert und zieht es an allen Ecken und der Wind heult.  Hui, habs dann irgendwie wieder fest gekriegt und auch fast nichts verloren im Wind und dann sogar noch ein paar Stunden Schlaf gefunden.  Aber ich wette das Kite-Surfen wurde in so einem Flugzelt erfunden, nur das man besser ausserhalb des Drachens ist und die Lenkschnüre besser in der Hand hat.

Tomb in Yazd

Tomb in Yazd

cordless Taxi

sehr praktisch, ein Taxi ohne Leine

Radladen

das kann man wieder aufbauen

Atomkraftwerk

Ist das ein Atomkraftwerk oder eine Moschee? Ich dachte, ich mach einfach mal ein Foto, wenn ich in 5 Minuten nicht umstellt und verhaftet bin, dann ist es eine Moschee.

Suchbild

Und hier mal ein Suchbild. Ich bin irgendwo auf dem Bild versteckt und wer mich findet gewinnt eine Ueberrachung.

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