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Tiflis-Stepanovan

02 Okt

Der Unterschied zwischen einer grossen Klappe und der Wirklichkeit ist ungefaehr der gleiche wie der zwischen einem Blick auf die Karte und der tatsaechlichen Strasse.  Jaja, ich fahre in 2 Tagen von Tiflis aus nach Armenien, das sind keine 200km bis zur Grenze…  Haha, am Ende hat es 3 1/2 Tage gedauert, und keiner davon war als leicht zu bezeichnen.  Ich fahre mit Brandon, dem Ami aus Chicago, wir hatten uns in Tiflis kennen gelernt.  Klappt auch ganz gut, manche Dinge gehen zusammen besser als alleine, und vor allem schmeckt das Essen abends besser.

bei Sandro vorm Haus

bei Sandro vorm Haus

Los gings erstmal mit ner amtlichen Bergetappe, und da wir erst mittags gestartet hatten, waren es abends nur 25km, diese aber quasi ununterbrochen bergauf.  Oben treffen wir nen Typen beim Pilze suchen, der uns auch prompt zu sich nach Hause einlud.  Feine Sache das, 2 Flaschen Wodka, lecker gebratene Pilze und eine leidlich gute Konversation, weil der konnte etwas englisch.

Ansonsten haben wir nichts ausgelassen.  Regen, Schlamm, steile Berge, schlechte Strassen, brennende Sonne, nasses Zelt.  Naja, eben alles wie es sein soll, wir haetten ja auch die kurze Hauptstrasse hierher fahren koennen.  Aber nein, sieh mal, die weisse Strasse da ueber die Berge, die sieht so interessant

Brandon und ich

Brandon und ich

aus, die hat so viele schoene Kurfen…

Dafuer kommt man an den wirklich hinterletztem Doerfern vorbei, wo die Leute nur noch bloede gucken wenn da zwei schwer bepackte Radler durchfahren.  Dafuer sind die Typen da wirklich extrem hilfsbereit, selbst die einfachste Frage wird in der Gruppe hundertfach diskutiert und am Ende wird wer organisiert

der englisch versteht.  Mein russisch macht auch kleine Fortschritte, ich kann mittlerweile tatsaechlich wieder einfache Unterhaltungen fuehren.  Etwa: „Wo ist Wasser“ etc.

Fruechte am Strassenrand

Fruechte am Strassenrand

Dabei ist das mit dem Wasser nun wirklich gar kein Problem, mangels Wasseranschluss in den einzelnen Haeusern laufen in saemtlichen georgischen Doerfern auf der Strasse so Wasserhaehne, man braucht nur seine Flasche drunter zu halten.  Ganz gross.

In einem der Doerfer trafen wir einen Typ, dessen Hund hiess Obama, weil „er ist schwarz und er ist gut“.  Einmal zelteten wir auf einer Kuhwiese neben der Strasse, kommt frueh der Kuhhueter, und weil er gerade nichts anderes hat schenkt der uns eine halbe Schachtel Zigaretten.  Einfach s0, weil irgendwas muss man den Fremden ja schliesslich schenken.

Eselkarren

Eselkarren

Naja, jedenfalls haben wir es nach Armenien geschafft, an der Grenze ging eigentlich alles gut klar.  Hier heute in diesem Ort, auf der Suche nach nem Hotel und Internet in einem Laden gefragt.  Antwortet die Lady im allerbesten deutsch.  Sie ist hier die Deutschlehrerin, war schon 4x in Deutschland.  Na so eine Freude, haben wir uns ne Weile unterhalten.  Sie wuerde mich gerne in die Schule einladen, damit die Kids da mal echtes Deutsch hoeren, aber leider ist Samstag und morgen wollen wir weiter fahren.  Waere ich alleine, waere ich den Tag geblieben, wann sieht man schon mal eine armenische Schule von innen.  Na sei es drum, war trotzdem eine tolle Unterhaltung.

auf dem Hochplateau

auf dem Hochplateau

im Regen

im Regen

lecker festgebackener Lehmdreck

lecker festgebackener Lehmdreck

Camping am Stadtrand

Camping am Stadtrand

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  1. Ingrid

    2. Oktober 2010 at 17:37

    SuperLolli, freu mich immer wenn du schreibst, du glaubst nicht was sich die Lackritzschnecke schon wieder für einen Mist ausgedacht hat. Würd jetzt hier zu weit führen.weiterhin guten Appetit.

     
  2. Claudia

    3. Oktober 2010 at 00:04

    Lolli! Ich bin bereits begeisterte Mitfahrerin! Ganz schön viele Deutschlehrerinnen wimmeln da rum… Bei der nächsten musst du aber echt einen Unterrichtsstopp machen. Achso: Frohe Einheit auch Dir, hehe.

     
  3. Martin

    8. Oktober 2010 at 18:24

    Wow.

     
  4. Bele

    25. Oktober 2010 at 21:51

    war das die weiße strasse?